Baumschlager Eberle pagelhenn GmbH
Beurteilungstext der Jury
Der Entwurf offeriert mehrere eigenständige Projektparameter, wie kompakte Geometrie aufbauend auf Konstruktionsmodulen, unterschiedliche thermisch getrennte Außenbauteile, die die Architektur und Nutzungen differenzieren, sowie zusätzlich Dachaufbauten, die gemeinsam die Charakteristik des Deutzer Blocks in besonderer Form konzipieren sollen. Die grundlegende Disposition der Baukörper mit drei unterschiedlich bearbeiteten Fugen wird vor dem Hintergrund einer solaren Optimierung zur Belichtung der Hofflächen im Süden städtebaulich deformiert, wodurch die Wirkung des Baufelds in Summe und am Hafenbecken im Besonderen nicht mehr überzeugt.
Der solitäre Turm gliedert sich durch ein zusätzliches Terrassengeschoss und wird zudem mit einer Krone versehen und verlässt damit die Hochhaustypologie des Deutzer Blocks.
Die Fassade zum Poller Kirchweg wirkt mit ihrer durchgängig 7-Geschossen und den additiven Dachaufsätzen sehr massiv und zu wenig differenziert.
Die Prinzipien des Freiraums stehen dagegen in angenehmen Kontrast zur Volumetrie und Architektur. Die Architektur des Projekts ist, ausgehend von einem von Mineralität geprägten Gesamtkonzept, hinreichend differenziert und hat einen angenehmen mediterranen Charakter, der jedoch in Teilen sehr massiv wirkt.
Der strukturelle Aufbau des Projekts sowie der einzelnen Bausteine ist sowohl im Hinblick auf die Wohnbauten als auch auf die flexiblen bespielbaren Erdgeschossnutzungen gut gelöst.
Die Grundausrichtung des Projekts berücksichtigt viele Nachhaltigkeitsaspekte in besonderer Weise, was ausdrücklich gewürdigt wird.
Zusammenfassend wird eine Arbeit gezeigt, die einen besonderen und andersartigen Charakter hat, aber in der Summe aller städtebaulichen und architektonischen Aspekte trotz reizvoller Elemente nicht voll umfänglich überzeugen kann.