HPP Architekten GmbH
Beurteilungstext der Jury
Die Jury würdigt den klaren städtebaulichen Vorschlag der Arbeit. Die Setzung von drei Fugen in Kombination mit der einfachen, jedoch gut nachvollziehbaren Besetzung der Ecken durch jeweils ähnlich lange Gebäude führt zu einer gut lesbaren, ruhigen Grundordnung. Die vorgeschlagene Dichte wirkt ausgewogen, die Zwischenräume sind gut proportioniert. Lediglich der Zwischenraum zwischen Turm und der sechs-geschossigen Bebauung am Poller Kirchweg sollte in der Überarbeitung überprüft werden. Die Kubaturen der einzelnen Baukörper sollten hinsichtlich ihrer Ausdrucksstärke mit den Gestaltungsanforderungen der Auslobung abgeglichen werden. Die dargestellten Bezüge zum Deutzer Block sind im Ansatz erkennbar könnten sich aber stärker manifestieren.
Dies fängt bei den Kubaturen an und setzt sich in den Fassadengliederungen fort. Die Gliederung des Baukörpers B am Hafenbecken in vier vertikal anmutende Gebäude oberhalb eines dreigeschossigen Sockels wurde in der Jury unterschiedlich diskutiert. In der Abwägung wurde dahingehend argumentiert, dass die wasserseitige im Vergleich zu der straßenseitigen Bebauung weniger kleinteilig sein dürfte. Die grundsätzliche Entscheidung, die wasserseitigen Gebäude mit bewegten Fassaden und die straßenseitigen mit glatten Fassaden zu versehen, steht dazu in keinem Widerspruch und wird begrüßt. Die Ausformulierung der unterschiedlichen Dachformen und ihre jeweilige Nutzung ist deutlich unter den Möglichkeiten des Standorts und der Nutzung.
Die Organisation der Einzelhäuser ist klar durchgearbeitet und nachvollziehbar. Im Wohnungsmix fehlen allerdings die mietpreisgedämpften Wohnungstypen in Gänze. Diese müssten gemäß Auslobung berücksichtigt werden. Die klare Aufteilung in vertikal organisierte Häuser führt dazu, dass die geforderte Durchmischung noch nicht erreicht wird – hier sollte eine bessere Mischung erwogen werden. Die vorgeschlagenen Typologien sollten in der weiteren Bearbeitung auf die vielfältigen Fragen des zeitgenössischen Wohnungsbaus überprüft werden.
Insgesamt handelt es sich bei der Arbeit um ein grundsolides Gerüst. In der Ausarbeitung wünscht sich die Jury etwas mehr Mut in der Gestaltung dieses richtungsweisenden Bausteins am Deutzer Hafen und ein architektonisches Bekenntnis zu den Fragestellungen des Deutzer Blocks.