2. Rundgang

Duplex Architekten GmbH


Erläuterungsbericht

Beurteilungstext der Jury

Insgesamt setzt sich die Arbeit mit allen relevanten Themen auseinander. Innerhalb der städtebaulichen Vorgaben weist sie nach, dass ein differenzierter Wohnungsmix mit unterschiedlichen Typologien und Trägerkonzepten möglich ist. Vielfältige Dachnutzungen werden dargestellt

Der Städtebau greift die Vorgaben der Auslobung auf und setzt diese im Grundsatz plausibel um. Das Zusammenführen der Bauteile B und C an der südwestlichen Kante wird kritisch gesehen und scheint keine adäquate Adressierung der Hafenseite. Ebenfalls wird der Eingang des Hochhauses mittig in der grünen Gasse und ohne Bezug zum Hafenbecken als nachteilig für die Adressbildung des Hochhauses gesehen. Der Anschluss des Hochhauses an den östlichen Blockrand über einen zweigeschossigen Bauteil wirkt nicht überzeugend. Der kleine Rücksprung für dem Hochhaus scheint insgesamt zu kleinteilig. Die von der Auslobung abweichende Höhe des Bauteil B wird kontrovers diskutiert.

Die Vielfalt und Ablesbarkeit der unterschiedlichen Baukörper werden positiv bewertet. Unterstützt wird dies durch eine differenzierte Höhenentwicklung und Fassadenbehandlung sowie ein vielfältiges Angebot an Dachformen und Nutzungen. Einzelne Aspekte zeigen eine konzentrierte Auseinandersetzung mit den unterschiedlichen Lagegunsten, beispielsweise der Wohnungs- und Fassadenausrichtung des südlichen Baukörpers. Insgesamt wird die Fassadenausbildung als umsetzbar, jedoch wenig ortsspezifisch gesehen. Dies gilt auch für die Fassade des Hochhauses, die sich als konventionelle Bürofassade darstellt. Positiv bewertet werden die öffentliche Dachnutzung sowie die Freisitze.

Die räumlichen Anforderungen sind plausibel untergebracht. Positiv ist das angestrebte Nutzungsangebot zum Poller Kirchweg. Die gemeinschaftlichen und privaten Freiraumangebote sind differenziert und stellen ein gutes Angebot dar. Die öffentliche Zugänglichkeit des Innenhofes wird in dem hochverdichteten Stadtteil kritisch gesehen, hier wäre ein Maß an Zugangsbeschränkung angemessen. Positiv bewertet wird die Flexibilität des Hochhausgrundrisses.

Insgesamt besteht eine Wirtschaftlichkeit durch kompakte Baukörper und einem angemessenen Maß an Standardisierung, die jedoch den in der Auslobung formulierten Ansprüchen an Vielfalt gerecht wird. Erste Überlegungen zu einer wirtschaftlichen baulichen Realisierung sind dargelegt.

Dem Entwurfsstadium angemessen gibt es erste Aussagen zu Nachhaltigkeit (Vorfertigung, modulare Bauweise, Energiegewinnung, Freiflächen und Biodiversität), die noch nicht näher plausibilisiert sind.

Insgesamt ist die Umsetzungsfähigkeit gegeben. Nachteilig ist die Überbauung der Tiefgarage durch den Bauteil C. Der direkte Anschluss des Bauteil C an den Bauteil B erschwert die Realteilbarkeit.

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