1. Preis

2006


Erläuterungsbericht

Architekturbüro:
Nickl Architekten Deutschland GmbH, München
Bearbeitungsteam: Hieronimus Nickl

Weitere Kooperationspartner/-innen:
Kortemeier Brokmann Landschaftsarchitekten GmbH, Herford
Bearbeitungsteam: Laura Struckmeyer

Endreß Ingenieurgesellschaft mbH, Hamburg
Bearbeitungsteam: Tim Pschenitschi

B+G Ingenieure Bollinger und Grohmann GmbH, Hamburg
Bearbeitungsteam: Tim Elsner

INOVIS Ingenieure GmbH, Düsseldorf
Bearbeitungsteam: Dr. Andreas Coll

Beurteilungstext der Jury:
Die Verfasser schlagen für das Hörsaalzentrum einen einfachen, angenehm ruhig gegliederten Baukörper vor, der ein für die Nutzung angemessener neuer Baustein der Science City werden könnte. Die in der übergeordneten Struktur positiv bewertete Gestaltung der Fassade lässt im Detail allerdings etwas Feinheit vermissen und der sehr hohe Glas-Anteil wird im Hinblick auf den sommerlichen Wärmeschutz und die Nutzbarkeit der dahinter befindlichen Nutzungen, vor allem den Hörsaal im Erdgeschoss, etwas kritisch gesehen.

Die Eingangssituation an der Ecke Luruper Chaussee / Campusmeile wird von der Jury positiv beurteilt, die gewünschte Zugänglichkeit von Süden wird vermisst. Über den Eingang an der Luruper Chaussee wird ein großzügiges, einladendes Foyer mit vertikalem Bezug in das Atrium geschaffen, von dem aus auch der große Hörsaal erschlossen wird. Die Mensa, die in Richtung der Agora ausgerichtet ist, wird über eine großzügige Treppenanlage und einen Aufzug mit dem Foyer verbunden. Etwas kritisch wird die Erschließung einer sehr großen Anzahl von Nebenräumen vom repräsentativen Foyer aus und direkt gegenüber vom großen Hörsaal gesehen.

Um das Atrium herum sind in den beiden Obergeschossen die geforderten Lehr- und Vorlesungsräume angeordnet. Auf den Galerien um das Atrium herum sind gut funktionierende, offene Lernbereiche, zum Teil mit Bezug zum Außenraum angeordnet. Sehr positiv wird die sehr gute Erfüllung des Raumprogramms im Hinblick auf die Anzahl und den Zuschnitt der Lehrräume gesehen, die sehr gute Lern- und Lehrbedingungen versprechen. Kontrovers wird die den Vorlesungs- und Seminarräumen vorgelagerte Schiene von Nebenräumen gesehen. Es entsteht eine große Anzahl kleiner Nischen die als Sitz- und Eingangsbereiche dienen – diese Idee überzeugt räumlich und funktional nicht ganz.

Die Arbeit lässt aufgrund eines ausgearbeiteten Raumklimakonzeptes mit effizientem Sonnenschutz, funktionaler Nachtluftkühlung ein gutes Raumklima erwarten. Die innenliegenden Räume explizit im Erdgeschoß werden kritisch gesehen.

Im Hinblick auf die herausgehobene Bedeutung des Gebäudes in der neu entstehenden Science City und die damit verbundene große Strahlkraft wurde diskutiert, ob etwas mehr Spezifik und besonderer Ausdruck sowohl innen- als auch außenräumlich wünschenswert wäre. Insgesamt wird der Entwurf aber als ein sehr guter Vorschlag für die Nutzung und den Ort beurteilt, der vor allem durch eine große Funktionalität und Qualität der Lernräume überzeugt.

Energie und Nachhaltigkeit:
Die Arbeit lässt aufgrund eines ausgearbeiteten Raumklimakonzepts mit effizientem Sonnenschutz und funktionaler Nachtluftkühlung ein gutes Raumklima erwarten. Die innenliegenden Räume, insbesondere im Erdgeschoss, werden jedoch kritisch gesehen.

Galerie