2001
Architekturbüro:
E2A Piet Eckert und Wim Eckert Architekten ETH BSA BDA SIA AG
Bearbeitungsteam: Piet Eckert, Wim Eckert, Felix Mayaux, Antonio Mazzolai, Sven Schulte, Giulio Rosi, Francesco Bentivoglio, Janna Göldi, Hyuk Sung Kwon
Weitere Kooperationspartner/-innen:
schlaich bergermann partner – sbp se
Bearbeitungsteam: Dr. Ing. Boris Reyher
öbuv Sachverständiger vorbeugender Brandschutz Stanek
Bearbeitungsteam: Peter Stanek
MorgenGrün
Bearbeitungsteam: Tobias Fettig
Transsolar Energietechnik GmbH
Bearbeitungsteam: Thorsten Freier
Profi-tabel Resultants GmbH & Co.KG
Bearbeitungsteam: Christa Franke
Beurteilungstexte der Jury:
Die städtebauliche Hülle des Baukörpers orientiert sich an den vorgegebenen Raumkanten und schafft gut proportionierte Räume. Im Inneren befindet sich eine klare, orthogonale Gebäudefigur, die mit ihrer robusten Konstruktion eine ideale Grundlage für eine nachhaltige und kosteneffiziente Bauweise sowie maximale Flexibilität bietet. Die dadurch entstehenden überdachten Freiräume schaffen attraktive „Zwischenräume“ mit hoher Aufenthaltsqualität und einladenden Eingangssituationen. Die stringente Durchwegung quer durch das Gebäude verbindet die Luruper Chaussee mit dem nordöstlich gelegenen Platz. Ein weiterer Zugang an der Campusmeile kann auch als separater Eingang für die Mensa genutzt werden. Diese Kombination aus Eingängen und Versammlungsräumen belebt die angrenzenden öffentlichen Räume. Die Entscheidung, den Fußabdruck zu minimieren und sich in der Gebäudehöhe an den Nachbarbauten zu orientieren, wird positiv bewertet. Die Grundrisse bilden den Bedarf einer zukunftsfähigen Wissensvermittlung und -produktion ab.
Alle Aufenthalts- und Unterrichtsräume sind natürlich belichtet und belüftet, gelten jedoch als wenig funktional. Die umlaufenden Terrassen stellen einen großen Mehrwert dar und können jederzeit zur Erholung aufgesucht werden. Die großzügige Mitte des Gebäudes bietet ein breites Angebot an Lernlandschaften. Die Kleinteiligkeit und Differenzierung dieser Raumbereiche wird kritisch gesehen.
Eine Besonderheit stellt der Wintergarten dar. Auch die beiden Retentionssäulen sind ein identitätsstiftendes Merkmal und dienen zudem als Wasserspeicher und zur Kühlung und werden als ein sehr innovatives Konzept gewertet. Die Ausformulierung der Anlieferung erfüllt nicht die Anforderungen der Auslobung. Die Größe der Technikflächen ist deutlich unterschritten.
Insgesamt handelt es sich um eine sehr konsequent ausgeführte Arbeit, die alle wirtschaftlichen Kennwerte übertrifft. Ihre Strenge und Sachlichkeit wird jedoch kontrovers diskutiert. Leider wirkt der fotorealistische Blick aus dem Foyer eher kontraproduktiv als hilfreich.
Energie und Nachhaltigkeit:
Die Arbeit weist einen geringen Endenergiebedarf, aufgrund einer deutlich reduzierten Energiebezugsfläche, bei gleichzeitig hoher PV-Stromdeckung auf. Die Tageslichtversorgung wird aufgrund einer hohen Gebäudetiefe bis zum Atrium, erhöhter Raumtiefen, der Auskragung und einer ungünstigen Sturzausbildung kritisch gesehen. Die große Baumasse unter Gelände führt in Kombination mit einem emissionsintensiven Tragwerk zu einem erhöhten Ressourcenaufwand, respektive erhöhten Treibhausgasemission in der Herstellung.